veganer Gesundheitstag

Der vegane Stand am Gesundheitstag in Leonding (am 14.September) ist im Vergleich zum Vorjahr sogar noch positiver verlaufen.

Aufgrund des Regens scheuten zwar viele Menschen vor die Tür zu gehen, weswegen auch am Gesundheitstag weniger BesucherInnen waren, als im Vorjahr, aber diejenigen Menschen, die sich nicht vor Regen fürchten, standen dem Thema Veganismus und Tierrechte zumeist sehr offen gegenüber.

Während ich letztes Jahr beobachtet habe, wie einige Eltern und Großeltern ihren Kindern und EnkelInnen verboten haben zu dem veganen Stand zu gehen, weil die Veganer nur darauf warten, Kinder in ihre Sekte zu locken, habe ich am vergangenen Gesundheitstag hauptsächlich unvoreingenommene Menschen erlebt.
Auch die wenigen Menschen konnten mit ihrem Appetit auf vegane Naschereien und gesunde Brötchen das große Buffet leeren.

Der einzig nicht gesundheitsorientierte Teil an der Veranstaltung war der Speck und Wurst Stand auf dem Stadtplatz, der weitaus nicht so gut besucht war.
Ein paar Eindrücke vom veganen Stand am Gesundheitstag 2014:
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Fleisch Propaganda

Ein AMA Hühnerbetrieb in der Steiermark, der als Bodenhaltung eingestuft ist: Ausgestaltet mit kleinen Käfigen, Tiere drängen sich auf engstem Raum, aber die Betreiber sehen selbst das nicht als Tierquälerei. An der Wand hängt ein Schild, das beinahe makaber ist: „Zutritt verboten, hier leben wertvolle Tiere“.
Ein Blick in die mit toten Hühnerkörpern gefüllten Mülltonnen und in die düstere und enge Käfig-Bodenhaltung verrät das genaue Gegenteil. Mehr dazu gibt es hier zu lesen:
Solche Bilder zeigt AMA in ihrer Werbung nicht, obwohl enge Ställe oder Käfige, Verletzungen und monotones Dasein der Alltag für die meisten Hühner ist.
Stattdessen werden den KonsumentInnen Werbesprüche für Fleisch in den Mund gelegt und in Medien Propaganda verbreitet, in der von der Qualität der Massentierhaltung geschwärmt wird. Werbung funktioniert dann am besten, wenn man die Wahrheit gut verstecken und umgehen kann. Geht es ihnen wirklich um Effizienz und Nachhaltigkeit?:
In den Ausgaben vom 12. April geht es beispielsweise um die Futtermittelqualität für Schweine in Österreich. Diese sei so gut, dass auch Menschen das Getreide und Soja essen könnten.
Das sollten sie auch! Durch die Verfütterung pflanzlicher Nahrung an „Nutztiere“ gehen Kalorien verloren, da nur ein geringer Teil der pflanzlichen Kalorien und tierliche umgewandelt wird. Mensch kann also von Nahrungsmittelverschwendung reden. Die AMA beschreibt es viel mehr als effiktive Nahrungsverwertung, wenn für Schnitzel, Schweinsbraten, Leberkäs, etc. riesige und vielzählige Flächen Futter angebaut werden muss, das vielen vielen Menschen als Nahrungsmittel dienen könnte. Selbst die von Supermärkten täglich weggeworfenen, „abgelaufenen“ Produkte sind dagegen wenig Nahrungsmittelverschwendung.
Aber AMA Werbung für pflanzliche Nahrungsmittel ist viel seltener.
Schöne Bilder anstelle der Realität sind natürlich auch in der AMA Propaganda vorzufinden. Das macht es für Menschen schwer, hinter den Vorhang zu blicken. Die Bilder, die durch regelmäßige Recherchen ans Tageslicht gelangen, zeigen wie es wirklich aussieht, sind aber für die Öffentlichkeit oft schwer zu glauben. Es ist tatsächlich kaum vorstellbar, wie viele Tiere Tag ein Tag aus leben müssen. Aber mit Geld kann man leicht überzeugen. Geld kann die Wahrheit langanhaltend verdecken.

Macht und Verantwortung

Die Wahrheit wird oft verschwiegen, denn die Wahrheit bringt oft Unannehmlichkeiten, schlechtes Gewissen oder Profiteinbuße. Einflussreiche Konzerne oder Personen, die im öffentlichen Interesse stehen, haben wie “normale” Menschen die Möglichkeit zu sprechen, zu lügen oder zu schweigen. Mit der Wahl, die sie treffen, können sie jedoch oft viel mehr bewegen, und sie haben die Wahl die Richtung der Bewegung zu wählen.
Aus genannten Gründen fällt die Wahl leider oft nicht auf die Wahrheit.
Wenn eine Person oder Organisation an Macht gewinnt, sinkt die Motivation die (ganze) Wahrheit zu sagen. Das geschieht beinahe schon unausweichlich. Dennoch ist es für eine ethisch handelnde Gesellschaft ebenso unausweichlich, sich wieder zu motivieren, nach den Tatsachen zu suchen und diese nicht zu verschweigen. Wir alle, aber besonders Konzerne, Organisationen, Politiker, etc. tragen diese Verantwortung.
Im folgenden ein offener Brief eines Tier- und Umweltschutzaktivisten, der genau an diese Verantwortung erinnern will:

 

Nach eigener Darstellung ist Greenpeace eine unabhängige Organisation, die sich seit Jahren weltweit einsetzt für den Schutz der Regenwälder, der Meere, des Klimas, der Umwelt allgemein, und dieses Jahr schwerpunktmäßig für die Bienen. Doch jedes mal, wenn ich von Mitarbeiter_innen von Greenpeace entweder auf der Straße angesprochen oder am Telefon angerufen wurde, ging es ihnen immer nur um Dauerspenden.

Und jedes mal, wenn ich die sympathischen, jungen, eloquenten Umweltschützer_innen darauf angesprochen hatte, ob sie wüssten: wofür der Großteil des Amazonas-Regenwaldes eigentlich gerodet wurde? was mit der Hälfte des weltweiten Fischfangs eigentlich geschieht? was laut FAO-Bericht 2006 für 18% und laut Worldwatch-Report 2009 für 51% aller menschengemachten Klimagase, und was laut Footprintrechner für etwa 1/3 des ökologischen Fußabdrucks der Menschen der Industrienationen eigentlich verantwortlich ist? warum Mais mit Neonicotinoiden gegerbt wird, bzw. warum es so viele Mais-Monokulturen gibt, bzw. wer eigentlich den ganzen Mais isst, oder wo denn der Großteil der Nitrate, Antibiotika und anderen Chemikalien im Grundwasser her kommen? – Schweigen, Erstaunen, Überraschung, in manchen Fällen sogar Abstreiten oder gar offene Aggression und Abkehr vom Umweltschutz.

  • Für alle, die die Antworten auf diese Fragen ebenfalls noch nicht kennen: Die gerodeten Gebiete des Amazonas-Regenwaldes wurde zu fast 70-80% für Weideflächen und zu fast 20-30% für den Anbau von Soja für Exportfuttermittel zerstört. Österreich importiert jährlich hunderttausende Tonnen Gensoja aus gerodeten Regenwäldern für die heimische Tierindustrie. Die Hälfte des weltweiten Fischfangs wird zu Fischmehl verarbeitet an Tiere verfüttert. Die Tierhaltung ist laut FAO-Bericht 2006 für 18% und laut Worldwatch-Report 2009 für 51% aller menschengemachten Klimagase sowie laut Footprint-Rechner für etwa 1/3 des gesamten ökologischen Fußabdrucks der Menschen der Industrienationen verantwortlich. Die Mais-Saat wird mit dem Nervengift Neonicotinoid gegerbt, um den Maiskolbenbohrer, der sonst große Teile der Mais-Monokulturen auffressen würde, zu vergiften. Mais wird in Österreich fast ausschließlich für die Schweinemast angebaut. Da Lebensmittel, wenn sie von Lebewesen gegessen werden, zum Großteil in Atemluft, Kot, Harn und Knochen, und nur zu einem geringen Anteil in Muskelfaser (bzw. im Fall der Milch- und Eier-Industrie in Muttermilch und Eier) umgewandelt werden, benötigt die Schweine-Industrie (ebenso die Milch- und Eier-Industrie) riesige Mengen an Lebensmitteln. Der einzige Weg, diese Unmengen an Lebensmitteln zu produzieren, sind (neben Futtermittelimporten) Monokulturen. Sogenannte Schädlinge, wie etwa der Maiskolbenbohrer, sind die natürliche Reaktion gestörter Ökosysteme auf Monokulturen. Da ein Großteil der verfütterten Lebensmittel in Kot und Harn umgewandelt wird, ist die Tierindustrie der Haupt-Emitent von Nitraten. Da es mehr Schlachttiere als Menschen gibt, und da diese Tiere schnell wachsen (bzw. viel Muttermilch und Eier produzieren) müssen, verbraucht die Tierindustrie mehr Antibiotika als alle Menschen zusammen. Da die Haltungsbedingungen dieser intelligenten (Nutz-)Tiere sich in einer kapitalistischen Welt nicht an den Interessen der Tiere orientieren können, werden viele von ihnen körperlich krank oder einfach verrückt, was mit Medikamenten und Psychopharmaka billig behandelt wird. All diese Probleme sind völlig unnötig, weil eine gut geplante pflanzliche Vollwertkost (vegan) für alle Menschen geeignet und wesentlich gesünder ist.
    Quellen: http://www.fao.org/newsroom/en/news/2006/1000448/index.html

    http://www.worldwatch.org/files/pdf/Livestock%20and%20Climate%20Change.pdf

    http://www.footprint.at/
    http://www.ages.at/ages/ernaehrungssicherheit/gvo/soja-futtermittel/

    http://www.statistik.at/web_de/statistiken/land_und_forstwirtschaft/preise_bilanzen/versorgungsbilanzen/
    http://www.vegan.at/umwelt/index.html
    http://www.provegan.info/de/studien/

Greenpeace hätte als weltweit anerkannte Umweltschutz-Organisation mit Abermillionen von Spendern und Spendengeldern so viel Macht, um die Umwelt-vernichtende Ignoranz der Menschheit zu überwinden, und durch gezielten Druck auf die Regierungen beispielsweise Umweltsteuern statt Milliardensubventionen für eine Tierindustrie zu bewirken, die sinnloserweise die Ressourcen dieses Planeten verschlingt und zerstört und unser aller Lebensgrundlage bedroht.

Ich bitte daher alle Umweltschützer_innen, die positiven Kräfte innerhalb von Greenpeace durch kritische Anfragen bei der Servicezentrale von Greenpeace CEE zu bestärken, damit sich alle Mitarbeiter_innen von Greenpeace ihrer persönlichen Verantwortung durch ihre Ernährungsgewohnheiten bewusst werden, und die gesamte Organisation sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung als weltweit größte und renommierteste Umweltschutzorganisation bewusst wird, und sich endlich dazu durchringt zum Schutze des Planeten auch etwaige Spendeneinbußen hinzunehmen.

service@greenpeace.at
Telefonisch: +43 (0)1 545 45 80 (Mo-Do 9:00-17:00; Fr 9:00-13:00)

Demogespräch der Woche

Es gibt Menschen, die von Beginn an eine ablehnende bis feindliche Haltung gegenüber unbekannten Weltbildern haben, die vor allem die Veränderung eines Systems anstreben. Andererseits gibt es aber auch oft auf Menschen, denen das fremde Weltbild noch unangenehm ist. Letztere stellen Fragen und zeigen sich skeptisch, was AktivistInnen zwar oft nervt, zumal sich bestimmte Fragen und Argumente oft wiederholen, was aber zugleich auch wichtig ist.
Zum Thema pflanzliche Ernährung gibt es (neben Vorurteilen) immer skeptische Fragen. Diese beginnen fast immer bereits in der Familie. Jede/r weiß, wie sehr das stören kann.
Aber gäbe es solche Reaktionen nicht, würden wir auf die Fragen keine Antwort finden und geben wollen und diejenigen, die keine Antwort bekommen, werden auch nichts verändern wollen.
Auch dank nervigen Skeptikern hat das Thema Tierrechte und pflanzliche Ernährung einen Platz in der Gesellschaft eingenommen, hauptsächlich noch als Kontroverse.

Demogespräch: (4.1.14)

Passant: Was haltet ihr eigentlich von Jägern?
Engagierte Aktivistin: Das sind alles kranke Psychopaten!
…Schockiertes Schweigen bei PassantInnen und AktivistInnen…

(Anderes Gespräch)
Interessierter Mensch: Aber Pflanzen müssen ja auch umgebracht werden.
Engagierte Aktivistin: Pflanzen sind nicht leidensfähig, so wie die Tiere.
Anna: Pflanzen haben weder ein zentrales Nervensystem, noch Schmerzrezeptoren. Sie zeigen chemische Reaktionen auf äußere Einflüsse, also zb Fraßfeinde oder Klima. Für Pflanzen ist ein Bewusstsein und eine bewusste Schmerzempfindung evolutionär nicht so sinnvoll, wie für Tiere. Tiere müssen fliehen, sich verteidigen, überlegen oder füreinander sorgen können, um zu überleben. Dazu sind auch bestimmte Emotionen notwendig und ein Wille, bestimmte Situationen, wie zum Beispiel Schmerzen, zu vermeiden.
Interessierter Mensch: Ja, aber ich will ja auch Pflanzen schützen, da ess ich lieber manchmal Tiere.
Roland: Wenn du Pflanzen schützen willst, dann solltest du Pflanzen essen, statt Tiere, die vorher 10mal so viele Pflanzen gegessen haben und 90% der Pflanzen in Gülle und Klimagase umgewandelt haben.
Anna: Das heißt, wenn du nur pflanzlich isst, dann werden weniger Pflanzen für dich gequält.
Interessierter Mensch: Ja, aber Pflanzen leiden doch nicht. …Ich muss jetzt gehen. Aber ich nehm mir von euch was zum Lesen mit.

Vegan: Trend oder Überzeugung?

TrendveganerInnen werden in manchen Kreisen gelegentlich kritisiert. Das seien unüberlegte Mitläufer oder sogenannte Flexitarier denen die Überzeugung für Tierrechte und Menschenrechte fehlt und die alles nur machen, weil Supermärkte gerade ihre neuen veganen Produkte bewerben.

Zweifellos nutzen Supermärkte die vegane Nachfrage als neue Geschäftsidee. Nutztiere sind profitgesteuerten Unternehmen gleichgültig, Produktnachfragen nicht. Verkaufen sie mehr von einem beliebten Produkt, können sie sich daran auch begeistern. Egoismus wird bei großen Konzernen immer weiter gesteigert, das ist bekannt. Massenproduktion- und Verkauf ist am profitabelsten, auch bekannt.
Massenproduktion an sich auszuschalten ist noch nicht möglich, denn das würde ein radikales Umdenken erfordern, zu dem eine Gesellschaft nicht von einem Tag zum nächsten nicht fähig ist.
Es kommt aber auch darauf an, welche Produkte in Massen produziert werden und wobei das wenigste oder gar kein Leid entstehen kann. Die Produktion von immer mehr Fleisch, Milch und Eiern  führ zweifellos zu mehr Leid, da Tiere auf immer engeren Raum mit immer mehr Medikamenten und Kraftfutter gefüttert werden, ihre Gesundheit vernachlässigt wird und schließlich werden sie am Fließband getötet. Dafür können ein paar Menschen Wurst, Käse, Schnitzel und Eiprodukte essen. Die restlichen Menschen werden dafür aber ihrer Nahrung beraubt, denn die Fleisch- Milch- und Eierlieferanten müssen erst mal selbst gefüttert werden und bekommen dazu Nahrungsmittel aus Ländern, die selbst zu wenig Nahrung haben. Die pflanzlichen Ressourcen, die für tierliche Massenprodukte verwendet werden müssen, sind enorm. Dazu kommen auch noch Pestizide und andere Umweltgifte.
Der Rest von dem Endprodukt am Teller ist das Nitrat im Boden und Wasser, gerodete Waldflächen und trockengelegte Moore.

Die Konsequenz, die immer mehr Menschen ziehen ist, darauf einfach zu verzichten und die pflanzliche Nahrung selbst zu essen, damit der Ressourcenvernichtende Umweg über Tierprodukte wegfällt. Aber ist die steigende Anzahl von VeganerInnen wirklich nur auf einen ausgeprägten Umwelt-, Tierrechts- oder Menschenrechtsgedanken zurückzuführen oder sind viele Menschen nur Mitläufer. Schon oft bin ich mit verschiedenen Menschen auf das Thema zu sprechen gekommen und habe erfahren, dass sie selbst oft vegane Sachen ausprobieren und offen sind. Ein erfreuliches Bild. Überzeugt sind sie aber nicht vom veganen Gedanken.
– Menschen wollen gerne dazugehören und akzeptiert werden. Von der einen Seite werden sie dann akzeptiert, wenn sie zumindest offen für neues sind, und von anderen werden sie dann akzeptiert, wenn sie nicht zu radikal überzeugt von dem Neuen sind. (Die vegane Lebensweise gibt es zwar schon länger (wenn auch nicht unbedingt unter diesem Namen), aber erst ab einer gewissen Anzahl von VeganerInnen rückt die Lebensweise dann für die Öffentlichkeit mehr ins Rampenlicht.)
– Menschen machen etwas dann lieber, wenn es auch leichter ist. Vegane Produkte sind inzwischen genug vorhanden. In so gut wie jedem Supermarkt gibt es gekennzeichnete vegane Aufstriche, Tiefkühlprodukte, Vurst, Pflanzenkäse, etc. In Biomärkten ist die Auswahl oft riesig. Viele Restaurants bieten inzwischen vegane Speisen an oder wissen zumindest, wie mensch sie zubereitet. Kein Problem also, mal schnell vegan zu werden.
– Menschen wollen von sich selbst denken, dass sie Gutes tun. Das „Gute“ wird natürlich unterschiedlich interpretiert. Es muss keine Überzeugung vorhanden sein. Ich kann auch einfach so tun als ob mich das Leid oder die Probleme von anderen interessieren, damit ich mich besser fühle.

Ein Trend kann also aus purem Egoismus entstehen, was meistens auch völlig zutrifft. Es kann sein, dass Mitlebewesen, die als Nutztiere gehalten und gegessen einigen TrendveganerInnen werden in Wirklichkeit beinahe oder völlig egal sind, und dass diese Menschen in 3 Jahren rückfällig werden und ihr Scheinmitgefühl aufgeben.

Möglicher Weise kann ein Trend aber auch die Augen öffnen und Einblick in eine Lebensweise ermöglicht, was aufgrund des Vorhandenseins der Produkte gewährleistet wird. Nach und nach ergibt sich auch der Einblick in die Hintergründe der veganen Ernährung, also auch in die Frage nach dem Warum? Ich habe selbst erst im Verlauf meiner Umstellung immer mehr Fakten gelernt und bin auf neue Informationen gestoßen. Auch als ich längst vegan gelebt habe, bin ich mir immer mehr Gründe dafür bewusst geworden.

Auch von Vegan Gegnern oder Leuten, die dem Konsum von Tierprodukten sehr gleichgültig gegenüberstehen, wird Veganismus gerne als Trend abgewunken, der bald wieder verfliegt. Auch ein Mitglied der Sea Shepherds, bei deren Treffen in OÖ ich auch vor kurzem war und von denen ich auch viel halte, ist sehr davon überzeugt. Ihr Schwerpunkt liegt auf Artenschutz, der besonders in den Ozeanen oft nicht sehr berücksichtigt wird. Illegale Schleppnetze, Robbenschlachtungen, Walfang, der über Hintertüren gerechtfertigt wird, sind dabei wichtige und erschütternde Themen. Der Schutz der Meere spielt bei Veganismus keine geringere Rolle. Wenn auch keine direkten, mutigen Aktionen und Konfrontationen mit Fischern vom Esstisch aus stattfindet, wird dennoch weniger Nachfrage für das Schlachten von Tieren erzeugt, für die zuvor über 50% des weltweiten Fischfangs als Futter dienen musste.
Der Vorteil direkter Aktionen, ist die Aufmerksamkeit und schließlich auch das Bewusstsein, das auf das Abschlachten von fühlenden Lebewesen und das Leerfischen der Meere gelenkt wird.
Der Vorteil an Veganismus ist, dass jede/r in den Ländern mit normaler Nahrungsmittelversorgung es machen kann. Dadurch steht der menschlichen Nahrungsmittelversorgung wiederum mehr Anbaufläche zur Verfügung.
Informationen, Konsumverhalten und Aktivismus rücken parallel zum veganen Trend immer mehr in den Vordergrund, was ermöglicht, dass TrendveganerInnen sich weiterbilden können und viele davon auch selbst aktiv werden wollen – zum Beispiel als Sea Shepherd und/oder als Advokat  für Tierrechte.

Brauchtum Soja?

Der Glaube vieler BürgerInnen ist, dass der Konsum von Kuhmilch, anderen Molkereiprodukten, Schweinefleisch, Rindfleisch und anderen Tieren Tradition ist und zum österreichischen Brauchtum gehört. Keineswegs ist jede Tradition schlecht oder gar schädlich, jedoch wird der Fleischkonsum (70kg pro Fleisch essendeR ÖsterreicherIn) fälschlicher Weise als Tradition bezeichnet.

Im Ö1 Radiokolleg über Soja, wird berichtet, dass die Sojabohne sogar in Österreich und nicht nur in Japan und China Tradition hat. Um 1900 war der Sojaanabu und Verzehr in Österreich um ein Vielfaches höher als um 2000. Beispielsweise aß damals ein erwachsener Mensch um die 15kg Soja und übrigens auch 56kg Obst und Gemüse im Jahr. Um 2000 nur noch ein halbes Kilo Soja und nur noch 15kg Obst und Gemüse jährlich. Dagegen hat sich der Konsum von Molkereiprodukten vervielfacht: 200kg an Molkereiprodukten und ca. 70kg Fleisch pro Kopf jährlich! In einem älterein Blogeintrag frage ich, ob der Konsum einer derartigen Menge Fleisch, eine Tradition, wie es häufig genannt wird, sein kann. https://annahajakygeisler.wordpress.com/2013/07/22/tierschutz-in-der-verfassung-als-erfolg-fur-die-tierindustrie/  Tastsächlich ist Sojakonsum viel eher eine Tradition.

Aber inzwischen steigt aus verschiedenen Gründen, wie Laktoseunverträglichkeit und anderen gesundheitliche oder ethisch motivierte Gründen, der Anbau von Soja auch in Österreich wieder:

Der österreichische Anbau von Soja wird zwar kaum staatlich gefördert, hat aber bestimmte Vorteile. Soja ist eine sehr widerstandsfähige Pflanze und ist deshalb auch sehr geeignet für biologischen Anbau. Typsin-Inhibitoren (Proteine) halten Schädlinge fern, sorgen aber auch dafür, dass Soja in rohem Zustand, so wie alle Bohnen, unverdaulich ist.

Wegen der Rhizobien (Bakterien in den Wurzeln) kann Soja mehr Stickstoff aufnehmen als andere Leguminosen. Daher kann sie auch mehr Protein einlagern – es steckt zwischen 35 – 40% Eiweiß in Sojabohnen. Weil Soja ein sehr guter Eiweißlieferant ist, wurde es um 1900 auch in Österreich sehr verbreitet angebaut. Zum Vergleich, ein Steak hat etwa 20% Eiweiß.

Die essentielle Aminosäure Lysin ist ebenfalls in großer Menge in Soja enthalten. Schwefelhaltige Aminosäuren dagegen weniger. Gemischt mit beispielsweise Mais oder auch anderem Getreide erhält mensch auch schwefelhaltige Aminosäuren, wie Methionin, und wird daher ausreichend versorgt. Von einer unzureichenden Eiweißversorgung bei pflanzlicher Ernährung kann also nicht die Rede sein.

Auch Gesundheits-fördernde Isoflavone, die isoliert auch als Phytoöstrogene verwendet werden, sind in Soja enthalten. Solche Phytoöstrogene haben zwar viel mehr einen Placeboeffekt, jedoch gilt das für etwa 30% der Arzneimittel. Auch gibt es bei diesen pflanzlichen Östrogenen keine Nebenwirkungen, wie bei synthetischen.

Der Anbau von Soja in Österreich hat zusätzlich noch den Vorteil, dass es hier nicht erlaubt ist, die Pflanzen gentechnisch zu verändern.
Der Anbau würde auch für eine Eigenversorgung ausreichen, aber nicht, um damit alle Nutztiere zu füttern. Exportiert werden rund 80% der österreichischen Sojaernte. 70% der Sojaernte in Österreich wird nicht an Tiere verfüttert. Weltweit landen jedoch 90% der Weltsojaernte in den Futtertrögen.

Futtersoja:

Soja, das an Tiere verfüttert wird, stammt hauptsächlich aus Schwellen- und Entwicklungsländern und Monokulturen, die einst Regenwald waren. Um solche Mengen produzieren zu können, müssen auch enorme Mengen an Herbiziden verwendet werden. Damit die Pflanze selbst dagegen immun bleibt, muss das meiste Soja, das an Tiere verfüttert wird, genverändert sein. Wenn tierliche Produkte nicht deutlich als gentechnikfrei gekennzeichnet sind, ist damit zu rechnen, dass die Tiere mit GMO Futter gefüttert worden sind. Für Gentechnik in den Futtertrögen der Milliarden von Nutztieren, gibt es keine Kennzeichnungspflicht.

Umweltbelastung von Futtersoja für Nutztiere:
In Brasilien gibt es durch den intensiven Anbau von Futtersoja kaum mehr heimische Pflanzen und Hungerlöhne für die Bauern, die vertraglich dazu verpflichtet sind, nur Saatgut von großen Konzernen zu verwenden.

Beikräuter (Unkraut) können außerdem eine Resistenz gegen Herbizide entwickeln. Weil sich dadurch nur resistentes „Unkraut“ verbreiten kann, muss es immer mehr Umweltgifte geben, die gewährleisten, dass viel Futtermittel für Nutztiere und damit mehr tierliche Produkte produziert werden können.

Auch in Österreich geht der Anbau von Futtersoja nicht spurlos vorüber, obwohl in Österreich Soja gentechnikfrei angebaut werden muss. Bei dem Import von Futtersoja kommt es auch zur Kontamination von österreichischem Soja, so dass in manchen Produkten sehr geringe Mengen an Gentechnik nachgewiesen wurden (unter 0,1%).


Inzwischen entwickelt sich Soja wieder zu einem Produkt, das überall erhältlich und in den meisten Haushalten vorhanden ist. Auch Menschen, die noch Milchprodukte konsumieren, essen oft auch Sojaprodukte, um die Kalzium Aufnahme zu verbessern. Tierliches Protein allein enthält Schwefel- und Phosphorhaltige Aminosäuren, die den Körper übersäuern und dazu führen, dass mehr Kalzium aus den Knochen entzogen, anstatt aufgenommen wird.
Auch um Krebs vorzubeugen und angeblich auch, um die Alterung zu verlangsamen, wird mehr pflanzlich konsumiert.
In Japan ist die Lebenserwartung auch deshalb höher, weil mehr Gemüse, Reis und Soja konsumiert wird. Gesundheitliche Gründe sind daher für viele Menschen, neben ethischen Gründen, dafür verantwortlich, dass pflanzliche Ernährung in Österreich langsam wieder zunimmt und damit eine Tradition wieder aufgenommen wird.

13.10. letzter Tag des Animal Liberation Workshop in Linz

Das erste mal seit 2 Jahren trifft sich auch in Linz wieder eine motivierte Gruppe neuer AktivistInnen und alter Hasen zum Animal Liberation Workshop. Bei einer kleinen Vorstellungsrunde teilten die TeilnehmerInnen mit, was sie zum ALW geführt hat, was sie sich davon erhoffen und worüber sie informiert werden wollen.

Auch morgen wieder ab 10:00 im Volkshaus Kandlheim, Edlbacherstraße 1 (4020), können Interessierte Menschen noch hinkommen, zuhören und mitdiskutieren.

Obwohl das Programm erst am selben Tag eine halbe Stunde vor Beginn festgelegt wurde (und daraufhin wieder geändert), verlief der erste Tag problemlos und sehr informativ, auch für BesucherInnen, die schon länger im Bereich Tierschutz aktiv waren.

Wichtige Themen waren die Weiterführung und zukünftige Pläne für die Pelzkampagne, beispielsweise in Form von Infotischen vor Kleider Bauer, Eybl, Penz und anderen Pelz verkaufenden Bekleidungsketten. Von den lustigen, effektiven und spannenden Ideen ist eine interessante Kampagne zu erwarten.

Auch Singvogelfang, ein Thema das im oberösterreichischen Salzkammergut gerade jetzt aktuell ist, wurde angesprochen. Bei Workshops, in denen alle Beteiligten in Gruppen Lösungen und Ideen einbringen können, gab es auch hier neue Lösungsvorschläge, um das Tierschutzgesetz auch für Singvögel geltend zu machen.

Morgen (13.10.13) soll es noch um Themen, wie Repression, BürgerInnen Rechte, Tierschutz Kampagnen (Mastgeflügel, Schweinehaltung u a) und PC Security (Verschlüsselung) gehen. Auch dazu wird in Gruppen besprochen und diskutiert, wie mensch sich gegen Repression schützen kann bzw. in Kampagnen engagieren kann.

Das ALW findet nur einmal in 2 Jahren statt, wer Zeit hat und sich Informieren will, sollte die Gelegenheit nutzen.

Zur Übersicht noch das Programm – Änderungen vorbehalten (deshalb sind auch die Zeiten nicht genau angegeben):

Sonntag

  1. 10:00 Frühstück
  2. BürgerInnenrechte
  3. Kampagnenstrategie am Beispiel der Legebatteriekampagne
  4. Warum vegan?
  5. Mittagspause (eine Stunde)
  6. Kampagnen: Tierversuche, Schweine, Mastgeflügel …
  7. Workshop: Online Aktivismus
  8. Anschluss an Tierschutzszene finden
  9. Computer Security Workshop
  10. 17:45 Reflexion ALW, Was kann ich tun?

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Über Hunde, Kampfjogger und den Welttierschutztag in Linz

Spazieren mit einem Pit Bull in Begleitung ist gefährlich. Nicht der Hund ist bedrohlich, sondern menschliche Spaziergänger und PassantInnen. Rassismus und Aggression gegenüber Hunden, insbesondere gegen sogenannte Kampfhunde, ist die einzige Gefahr, die ein „Kampfhund“ mit sich bringt.

Eine junge, fröhliche und sehr freundliche Pitpullhündin hat mich vergangene Woche auf einem Spaziergang begleitet, leider hauptsächlich angeleint, aus Angst vor Jägern und vor aggressiven Spaziergängern in der Gegend. Dieselbe Hündin hatte bereits zweimal in ihrem Leben Übergriffe von rassistischen Menschen erlebt. Sogar als kleiner Welpe war sie davor nicht sicher und wurde von einem Passanten getreten. Eine Weile später betrachtete sie einen Jogger – wohlgemerkt angeleint! – als einen Spielgefährten und begrüßte ihn schwanzwedelnd. Aber wegen einer gefährlichen Misinterpretation zückte der Jogger ohne Zögern Pfefferspray und besprühte und verletzte die junge Hündin damit im Gesicht. Die Tierarztkosten waren beträchtlich.

Dabei handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Zwischen Joggern und Hunden gibt es schon lange Meinungsverschiedenheiten, weil Neugier und Verspieltheit oft misverstanden werden. Eine noch größere Rolle als das tatsächliche Verhalten und die Absichten eines Hundes, spielt dessen Aussehen. Ein Kampfschmuser, der sich verspielt verhält, wird häufiger missverstanden.

„Erst kennenlernen, dann urteilen“ ist leider nicht der Grundsatz, nach dem viele Menschen vorgehen. Während ich eine liebenswerte gerettete Pitbullhündin und ihre Freundin (offenbar ein Boxer-Malinois Mix) etwas kennenlernen durfte, gab es

anlässlich des Welttierschutztages gleich 4 Tierschutzaktivitäten in und um Linz:

Bei einer kleinen Demonstration auf der Landstraße wurde der Animal Liberation Workshop am kommenden Wochenende (12. – 13.10.) und eine Petition zum Schutz von zivilem Engagement (um dessen Kriminalisierung zu verhindern) beworben. Mit Kreide wurde der Workshop für alle noch nach der Versammlung leserlich, angekündigt.
Beim Tag der offenen Tür im Tierheim Linz gab es einen kleinen Infotisch zum Thema pflanzliche Ernährung, ein Muffin-Buffet (ebenfalls rein pflanzlich) und einige Rezepte dazu. Viele Menschen erschienen dort, weil sie sich schon längst mehr Informationen zum Thema pflanzliche Ernährung gewünscht hatten. Diese waren vor allem daran interessiert, Menschen in Futtermittelexportländern nicht mehr ihrer Nahrung zu berauben, um Milliarden von Nutztiere zu füttern, während Menschen verhungern, und auch Tiere konsequent zu schützen.
Auch im Tierparadies Schabenreith gab es einen Tag der offenen Tür mit Buffet, informativen Gesprächen und freundliche Interaktionen zwischen BesucherInnen und tierischen BewohnerInnen.
Zum Ausklang fand noch ein kleiner Vegan Bake Sale bei der Linzer Sternwarte statt, wo ebenfalls einige BesucherInnen trotz Regen informiert und verköstigt wurden.

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ALW dieses Wochenende in LINZ: Volkshaus Kandlheim, Edlbacherstraße 1 (bei Andreas Hofer Platz)   
             
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gefährlicher Pit Bull zerlegt Spielholz im Wohnzimmer

Ein fleischfreier Tag ist unzumutbar?

Der Vorschlag der deutschen Grünen über einen Veggie-Tag pro Woche in Kantinen kommt erwartungsgemäß bei der FDP und der CSU nicht gut an. Auch die Zeitung Bild schließt sich der melodramatischen Stimmung an und schreibt „Die Grünen wollen uns unser Fleisch verbieten.“ Sogar die österreichischen Grünen distanzieren sich von der Forderung ihrer deutschen Kollegen. In Österreich setze mensch lieber auf Bewusstseinsbildung als Verbote (indem bei Veranstaltungen wie “Grillen mit Eva” nicht mehrheitsfähiges Bio-Fleisch konsumiert wird).
http://derstandard.at/1375625702608/Von-Veggie-Day-und-Fleischfreitag
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/europa/europastaaten/566850_Veggie-Day-schmeckt-nicht-allen.html
http://www.bild.de/politik/inland/vegetarisch/gruene-wollen-einmal-die-woche-in-kantinen-fleisch-verbieten-31661266.bild.html

Ein einziger Vegetarischer Tag ist offenbar unerträglich, obwohl VegetarierInnen jeden Tag eine sehr begrenzte Auswahl in Kantinen zur Verfügung haben. Die Reaktion auf die Forderung, mehr Rücksicht auf VegetarierInnen zu nehmen, ist beinahe schon panisch. Sogar Jugendorganisationen von FDP und CSU gehen auf die Barrikaden und protestieren gegen die tier-, umwelt- und menschenfreundliche Maßnahme vor der Zentrale der Grünen. Bei diesem Protest geht es nicht um den Einsatz für Schwächere, sondern um die Wurst, ums Schnitzel und um Burger – um die eigenen Gaumenfreuden.

Wer sich regelmäßig für die Verbesserung (Reformen) oder Vermeidung der katastrophalen Zustände in der Tierhaltung einsetzt, hat mit vielen absurden Vorwürfen zu rechnen. In Österreich sogar mit dem Vorwurf der schweren Nötigung bei der bloßen Ankündigung legaler Aktivitäten! (siehe: http://www.martinballuch.com/?p=2707 , http://www.veggies-linz.at/solidarisierung-vernetzung-gewaltlosigkeit/) Bei den angestrebten Verbesserungen handelt es sich ohnehin meist um kleine Reformen, da eine auf Ausbeutung beruhende Gesellschaft nur kleine Schritte gehen kann, aber sich am liebsten gar nicht bewegt, sondern gemütlich vor dem Fernseher und der AMA Werbung „Fleisch bringt‘s“ hockt. Demonstrationen, die eine Minderungen der Ausbeutung anstreben, werden gern ohne weitere Überlegung als radikal abgetan, aber wie bezeichnet mensch dann Protestaktionen, die gegen Maßnahmen zur Minderung von Ausbeutung gerichtet sind?

Während fast eine Milliarde Menschen (ver-)hungert, nicht zuletzt, weil der Großteil der vorhandenen Nahrung zur Herstellung tierlicher Lebensmittel an Nutztiere für die reicheren Länder verfüttert wird, besteht die Mehrheit weiter auf den Überfluss tierlicher Lebensmittel, nur für einen kurzen Genuss, den auch pflanzliche Lebensmittel bieten würden.

Aber ein Tag fleischlos zu leben ist eine Unzumutbarkeit!

Selbstversorgung aus Wald und Mülltonne

Die Anzahl der vegetarischen und veganen Restaurants ( Link ) und Supermärkte ( Link ) steigt, aber gleichzeitig wachsen Beeren, Pilze und Kräuter für alle, die lieber im Wald essen bzw. Essen besorgen.

Zwischen den Blaubeersträuchen und Babyfichten am weichen Waldboden leuchten bei Richtung Boden gerichteten Blick rundliche Flecken auf. Die Pilzvielfalt hat bereits begonnen. Nach der langen Phase des Glaubens, der den Beginn in der Kindheit hat, Pilze seien Aliens, die über Nacht auf der Erde landen, nehme ich nun doch wieder einige mit, um mir und der Familie ein gratis Essen zu liefern. Die Aliengeschichte hat sogar ihre Inspiration für eine kleine, aber noch unfertige Klavierkomposition gegeben.

Anstatt mit teurer Werbung, lockt der Wald mit Mythen, Phantasie und Lebensfreude zum gewaltfreien Festmahl. Blaubeeren, Erdbeeren, Pfifferlinge, Röhrlinge, Reifpilze, Steinpilze und für Tee Johanniskraut, Baldrian, Fenchel, unzählige Kräuter.

Beeren empfehlen sich auch zum Einfrieren für den Winter. Je nachdem welche Pilze, sind sie roh essbar, aber auch mit Öl (und Petersilie) kurz angebraten oder in einer Soße mit Gemüse…

Die bunten und essbaren Geschenke der Wälder und Wiesen sind nur ein erfreulicher Aspekt des Bio-Veganen Lebens.
Wer das Geschenk wegen ungünstiger, städtischer Lage nicht regelmäßig genießen kann, kann aber auch auf eine Art der Selbstversorgung zurückgreifen. Freegans nutzen die Nahrungsmittelverschwendung und suchen Mülltonnen von Supermärkten auf, die oft vollkommen oder fast frische Nahrungsmittel, wie Brot, Früchte, Gemüse, Aufstriche, etc. entsorgen. Eine Anleitung existiert bereits für alle, die Geld sparen wollen oder müssen: http://www.freegan.at/basics.htm